Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des Erbgerichts Reinhardtsgrimma und seines Vereins.

Das Jahr 2019 hat begonnen. Im letzten Jahr 2018 hat es zwar keinen Bericht gegeben. Trotzdem ist natürlich im Erbgericht allerhand passiert. Der Verein ist inzwischen auf 52 Mitglieder angewachsen und hat damit durchaus eine stattliche Größe erreicht. Aber er muss weiter wachsen, denn die Ablösung der Rentnergeneration an der Spitze steht bevor und mit der steigenden Anzahl von Veranstaltungen werden mehr aktive Mitglieder gebraucht, die mithelfen können. Deshalb geht an alle der Apell neue Mitglieder -vor allem Junge- zu werben. Das Erbgerichtsgebäude ist inzwischen zu einem festen Bestandteil der Stadt Glashütte geworden. Das zeigt sich in der großzügigen Unterstützung durch die Stadtverwaltung. Es bleibt aber nach wie vor ein privates, auf Vereinsebene betriebenes Unternehmen, das ohne Engagement seiner Mitglieder nicht bestehen kann.  

Die im letzten Bericht angekündigten Veränderungen im Erdgeschoß sind nun auch schon vollzogen. Der Heimatverein hat sich im ehemaligen Laden sein neues Domizil eingerichtet und ist auch, ob seiner besseren Erreichbarkeit, froh darüber. Auch die Cateringküche von Herrn Hauswald (der Mitglied des Vorstands ist) ist voll im Betrieb. Sorgen hat das seit 2009 bestehende Pilzmuseum bereitet, denn Frau Falz, die sich viele Jahre um Ausstattung und Betrieb dieser einmaligen Kulturstätte gekümmert hat, kann das nun krankheitshalber nicht mehr. Dabei ist das Pilzmuseum weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt geworden, was viele Einträge im Gästebuch beweisen. Wandergruppen und Schulklassen nutzen oft auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten die Möglichkeit dieses Kleinod anzusehen. Frau Preißler und Frau Richter werden nun im Wechsel mit Herrn Helwich das Museum im Auftrag des Vereins weiter führen. Die Pilzwanderungen mussten 2018 wegen der ungünstigen Witterung leider abgesagt werden. Sie sollen aber in diesem Jahr wieder stattfinden

Nachdem die intensive Aufbau- und Ausbauphase des Gebäudes durchgestanden ist, tritt nun viel stärker als bisher die Planung, Organisation und Betreuung der Veranstaltungen in den Vordergrund. Zu diesem Zweck hat sich eine sehr verdienstvolle Vorbereitungsgruppe gebildet. Sie besteht aus Karla Adler, Petra Göbel, Jana Mühlstädt, Kerstin Pilz und Heidi Preißler. Sechs- bis achtmal jährlich trifft sich dies Gruppe um über die Organisation der geplanten Veranstaltungen zu beraten und die anstehenden Arbeiten und Verantwortlichkeiten zu verteilen. Immer noch werden Helfer gesucht, immer noch muss Kuchen gespendet werden und immer noch werden Spenden benötigt, denn mit größer werdenden Veranstaltungen wachsen auch die Ausgaben. Die Einnahmen wachsen leider nicht in der gleichen Größenordnung mit. 13 Veranstaltungen sind 2018 von dieser Gruppe geplant, vorbereitet und durchgeführt worden. 2019 werden es voraussichtlich wieder 13 sein. Schwer fällt das Aufräumen und Putzen nach den Veranstaltungen und auch über das Jahr sammelt sich so einiges an. Daher wurde 2018 erstmalig ein „Putztag“ eingeführt. Hier halfen sogar Nichtmitglieder.

Traditionell gibt es nun schon eine ganze Reihe von Veranstaltungen die ihren festen Platz im Erbgericht bekommen. Dazu zählen die Faschingsveranstaltungen des Oberfrauendorfer- und des Grimm’schen Faschingsclubs mit jährlich drei fabelhaften Faschingswochenenden. Auch mit einem gut besuchten Seniorenfasching. Puppenspiele gehören dazu. So die Luchauer Puppenspieler mit zwei Aufführungen und auch das Dresdener Amateurtheater „Spielbrett“ mit einer Schneewittchen-Aufführung mit Handpuppen und Personen.

Bei dem jährlich zweimal veranstalteten „Kindersachenflohmarkt“ platzt das Haus aus allen Nähten, denn die Nachfrage nach Stellplätzen ist riesig und kann wegen der vielen Anmeldungen kaum befriedigt werden. Während des großen Besucheransturms öffnet natürlich auch unser Vereins-Café und zieht Käufer, Verkäufer und Besucher an. Der von den Vereinsmitgliedern gespendete Kuchen findet immer seine Genießer. Leider findet im Herbst der „Tag des Traditionellen Handwerks“ nicht mehr statt, nachdem Dr. Stelzner keinen Nachfolger für die Organisation gefunden hat. Die Seniorenweihnachtfeier der Stadt Glashütte für Reinhardtsgrimma und Umgebung hat aber ihren festen Platz im Veranstaltungskalender. Hier erstrahlt wieder wie jedes Jahr der von Frau Falz mit großer Liebe weihnachtlich geschmückte Säulensaal zur Freude aller. Das Jahr klingt aus mit der nicht ganz ausverkauften aber toll gefeierten Sylversterparty, bei der 105 Gäste ins neue Jahr hinein tanzten. Alles in Allem eine gelungene Saison dank vieler Helfer. Trotzdem geht an alle Mitglieder die Frage ob sich nicht doch hier und da die Möglichkeit oder Gelegenheit ergibt bei der einen oder anderen Veranstaltung mitzuwirken, Kuchen zu backen, im Pilzmuseum mal auszuhelfen oder bei der Planung zu helfen. Wie notwendig das ist, zeigt die trockene Statistik:

Der Säulensaal war 2017 19-mal vermietet, 2018 25-mal und für 2019 liegen schon 22 Anträge vor. Der große Saal war 2017 8-mal vermietet, 2018 10-mal und für 2019 liegen bereits 7 Anträge vor. Das alles muss ja vorbereitet und betreut werden.                                                                                                      

Nun zu den baulichen Maßnahmen. Im Innern des Gebäudes sind relativ nur geringere Baumaßnahmen von Nöten gewesen. Wegen der gestiegenen Veranstaltungsdichte, insbesondere der Faschingsveranstaltungen ist es notwendig geworden, auch den Bodenraum stärker zu nutzen. Dort werden z.B. Dekorationsmaterialien der Fasching-Clubs gelagert. Es mussten daher die verschlissenen Bodendielen mit neuen Spanplatten überdeckt werden, um ein sicheres Begehen zu gewährleisten. Das Material wurde von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, die Arbeit durch „Ein-Euro-Job-Kräfte“ besorgt. Im ehemaligen Laden, in den der Heimatverein eingezogen ist musste eine Trennwand zur Schaffung eines Archivraums eingezogen werden. Der übrige Raum ist für die Belange des Heimatvereins eingerichtet worden. Im großen Saal hat Andreas Adler die Beleuchtung des Anbaubereiches auf dimmbare LED-Lampen umgebaut, um Strom zu sparen und die Beleuchtung besser den Erfordernissen anzupassen. Auch die lange „Stolperkante“ zwischen Saal und Anbau ist durch eine leuchtende LED-Strecke sichtbar gemacht worden. Die neu geschaffenen Vereinsräume hinter der Bühne sind aber immer noch nicht ganz fertiggestellt. Die Heizung und die Elektrik ist fertig. Der Fußboden muss jedoch noch den Erfordernissen angepasst werden. Die größte Arbeit steht für dieses Jahr noch an. Nachdem es nun endlich im dritten Anlauf gelungen ist, die notwendige Förderung für die Erneuerung der Dachdeckung und der Saaldecke zu bekommen und auch die dazu erforderliche Kreditierung durch die Stadt Glashütte gewährleistet ist, kann nun endlich diese große insgesamt etwa 300.000 € teure Arbeit in Angriff genommen werden. Das Förderprojekt: „Sanierung und Aufwertung des Kulturzentrums Erbgericht Reinhardtsgrimma“ ist vom Landratsamt genehmigt worden. Die Einholung der Angebote durch die Baubetriebe laufen und für die Bauleitung konnte Dipl.-Ing Eckard Jacob gewonnen werden, der als Bauvorlageberechtigter Bauingenieur die Arbeiten im Auftrag des Vereins leiten wird. So hoffen wir denn, dass am Ende dieses Jahres für das Gebäude die grundsätzliche Sanierung abgeschlossen sein wird. Immer braucht natürlich so ein Gebäude Pflege und Reparaturen. Die Arbeiten nehmen daher kein Ende aber der Hauptteil ist geschafft wenn das Gebäude ein neues Dach bekommen hat.

Mit der wachsenden Anerkennung des Vereins und seiner Arbeit hoffen wir daher auch auf weitere Mitglieder, die auch in Zukunft die in unserer Satzung formulierten Ziele des Vereins mittragen und fortführen.

Im Auftrag des Vorstandes: Prof. Dr. J. Roloff